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Süchtig nach Sexchats

Datum: 20. Oktober 2024 Autor: Matthias Wiesmeier
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    Sexchats können anfangs harmlos erscheinen. Du suchst vielleicht nur nach einem kleinen Kick oder einer kurzen Ablenkung, aber schnell kann daraus ein tiefes Loch werden, das dich emotional und mental gefangen hält.

    Du verlierst Zeit, Energie und vielleicht sogar die Kontrolle über dein Verhalten. Was als harmlose Neugier beginnt, kann in eine Sucht führen, die schwer zu durchbrechen ist.

    Aber keine Sorge, du bist nicht allein – und es gibt einen Ausweg! In diesem Artikel erfährst du, wie Sexchat-Sucht funktioniert, welche Anzeichen darauf hinweisen und vor allem, wie du den Teufelskreis durchbrechen kannst.

    Wir bieten dir konkrete Tipps und Strategien, um deine Kontrolle zurückzugewinnen.

    Unser Artikel ist werbefrei und in verständlicher Sprache verfasst. Dank dem Inhaltsverzeichnis kannst du direkt zu den Themen springen, die dich am meisten interessieren.

    Was ist eine Sexchat-Sucht?

    Ein sexueller Chat wird auch „Sexting“ genannt und ist seit dem Internet kaum noch wegzudenken. Seit den späten 2000er Jahren hat es sich auch auf die Smartphones übertragen und ist eigentlich allgegenwärtig. Kaum jemand kann von sich behaupten noch nie sexuell anregende Nachrichten verschickt oder empfangen zu haben. 

    Was für manch einen nur gelegentlich passiert und nicht der Rede wert ist, kann für einige Männer und Frauen jedoch auch zur Sucht werden. 

    Der ständige Drang nach sexuellen Chats macht sich vor allem dann bemerkbar, wenn du nicht mehr aufhören kannst, ständig daran zu denken und diese immer und immer wieder zu führen.

    Das Verlangen nach dem nächsten Chat übernimmt zunehmend die Kontrolle und beeinflusst das Verhalten, die Gedanken und sogar das Wohlbefinden.

    Für viele beginnt es vielleicht harmlos, als eine Möglichkeit, sich abzulenken oder Neugierde zu befriedigen. Doch genau hier kann die Gefahr lauern.

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    Warum Sexchats süchtig machen

    Sexuelle Chats egal ob über Tinder, Instagram, Facebook, oder direkt in Messenger wie WhatsApp oder TelegramSexting bietet eine schnelle und unmittelbare Befriedigung – und genau das macht es so verlockend.

    Es gibt sogar extra Apps die nur rein für sexuelle Chats gegründet worden sind. Die Verführung ist riesig, und das Dopamin mindestens genauso billig und schnelllebig. Eigentlich dürfte dir beim Lesen und Realisieren dieser Fakten schon klar werden, dass dies eine gefährliche Falle ist, die die Natur so nicht vorgesehen hat.

    Sobald du in diesen Chats bist, bekommst du oft unmittelbares Feedback, Bestätigung und das Gefühl, begehrt zu werden. Dopamin, das sogenannte Glückshormon, wird dabei ausgeschüttet, was dein Gehirn dazu bringt, diese Erfahrung zu wiederholen.

    Dazu kommt, dass Sexting rund um die Uhr möglich ist. Anders als in echten Begegnungen oder Beziehungen, gibt es hier keine Wartezeiten, keine Verpflichtungen und keine Grenzen.

    Das kann dazu führen, dass du immer tiefer in die Welt der Chats eintauchst und sie in deinem Alltag immer mehr Raum einnehmen. Je mehr du dich darauf einlässt, desto schwerer wird es, damit aufzuhören.

    Im nächsten Abschnitt werfen wir einen Blick darauf, welche psychologischen und emotionalen Auswirkungen Sexting auf dich haben kann – und warum es so wichtig ist, aus diesem Kreislauf auszubrechen.

    Folgen von Sexchats

    Sexuelle Chats, Fotos, Videos mögen auf den ersten Blick harmlos erscheinen – du schreibst entweder mit Bekannten oder sogar mit Fremden, vielleicht sogar anonym, und es fühlt sich nach Spaß oder Ablenkung an.

    Aber was du vielleicht nicht bemerkst, ist, wie sie dir langfristig schaden zufügen. Sexuelle Chats können deine emotionale und mentale Gesundheit stark belasten, auch wenn es anfangs nicht so scheint.

    Ganz zu schweigen von den Spuren, die jeder von uns im Internet hinterlässt. In dem Moment der Handlung mag es dir egal sein, doch spätestens wenn durch einen Hackerangriff intime Daten veröffentlicht werden und unaufhaltsam im Umlauf sind, kannst du das nicht mehr rückgängig machen. Als Mann mag dir das vielleicht weniger wichtig erscheinen, doch als Frau kann der Schaden unglaublich groß sein.

    Abgesehen davon hat Sexting viele weitere Folgen, die dir auf den ersten Blick vielleicht nicht bewusst sind

    Emotionale Erschöpfung

    Die ständige Suche nach neuen, aufregenden Chats kann dich emotional auslaugen. Du merkst vielleicht, dass du ständig auf den nächsten „Kick“ wartest, ohne wirklich zur Ruhe zu kommen. Mit der Zeit stumpft dieses Hochgefühl ab, und es wird schwieriger, echte emotionale Verbindungen im echten Leben zu pflegen. Je mehr Zeit du in den Chats verbringst, desto weniger Energie bleibt dir für wichtige Beziehungen und alltägliche Dinge. Selbst der Schlaf kann in vielen Fällen darunter leiden, denn du führst die Sexchats auf Instagram & Co noch bis tief in die Nacht hinein.

    Isolation und Einsamkeit

    Ironischerweise können Sexchats, obwohl sie Interaktion versprechen, dich sozial isolieren. Du ziehst dich vielleicht zurück, weil du die Zeit lieber in virtuellen Chats verbringst, als echte Kontakte zu pflegen. Diese Isolation kann die Einsamkeit verstärken, und anstatt das Problem anzugehen, suchst du noch intensiver nach der schnellen Bestätigung, die dir die Chats geben. Ein Teufelskreis beginnt.

    Verlust der Selbstachtung

    Nach einer Weile könnte dir bewusst werden, dass du mehr Zeit und Energie in sexuelle Nachrichten investierst, als du möchtest. Das kann zu Schuldgefühlen und einem Verlust der Selbstachtung führen. Du weißt, dass es dir schadet, aber das Aufhören fällt schwer. Dieser innere Konflikt zwischen dem Verlangen und dem Wissen, dass es ungesund ist, kann dein Selbstbild stark beeinträchtigen.

    Im nächsten Abschnitt sprechen wir darüber, wie du erkennen kannst, ob du bereits süchtig bist – denn der erste Schritt, um etwas zu verändern, ist das Bewusstsein über deine Situation.

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    Bin ich süchtig nach Sexchats? Anzeichen!

    Vielleicht fragst du dich, ob dein Verhalten schon zu viel ist oder ob du einfach nur einer neuen Gewohnheit nachgehst. Es gibt einige klare Anzeichen, die dir helfen können, deine Situation besser einzuschätzen.

    Wir empfehlen dir, aufmerksam auf diese Warnsignale zu achten und ehrlich zu dir selbst zu sein.

    Du kannst nicht aufhören, auch wenn du es willst

    Hast du dir schon mal vorgenommen, mit den Chats aufzuhören oder sie zumindest zu reduzieren, aber irgendwie klappt es nie? Du sagst dir, „diesmal ist es das letzte Mal“, und doch landest du wieder im nächsten Chat. Dieses Muster ist ein starkes Anzeichen dafür, dass du bereits den Punkt überschritten hast, an dem du das Ganze noch unter Kontrolle hast. Wenn du es trotz bester Absichten nicht schaffst, aufzuhören, könnte eine Sucht vorliegen.

    Du verbringst mehr Zeit als geplant

    Ein deutliches Zeichen für eine Sucht ist, wenn du merkst, dass du immer mehr Zeit in Sexchats verbringst, als du eigentlich vorhattest. Vielleicht wolltest du nur kurz reinschauen, aber plötzlich sind Stunden vergangen. Du verlierst die Kontrolle über deine Zeit, und die Chats nehmen immer mehr Raum in deinem Alltag ein. Das kann dazu führen, dass du andere wichtige Dinge aufschiebst oder komplett vernachlässigst.

    Sexchats bestimmen deine Gedanken

    Fällt es dir schwer, an etwas anderes zu denken? Wenn du merkst, dass Sexchats ständig in deinem Kopf herumschwirren – egal, ob du gerade arbeitest, mit Freunden unterwegs bist oder einfach nur entspannen möchtest – kann das ein Signal dafür sein, dass die Chats einen viel zu großen Platz in deinem Leben eingenommen haben. Die Gedanken daran lenken dich ab und machen es dir schwer, dich auf andere Dinge zu konzentrieren.

    Deine Beziehungen leiden darunter

    Ein weiteres Zeichen ist, wenn deine Beziehungen zu Freunden, Familie oder Partnern darunter leiden. Du ziehst dich vielleicht zurück oder verbringst lieber Zeit mit den Chats, anstatt echte, tiefe Verbindungen zu pflegen. Vielleicht hast du das Gefühl, dass die Chats dir emotional geben, was dir in realen Beziehungen fehlt, doch in Wahrheit schaffen sie nur eine falsche Nähe, die dich langfristig isoliert.

    Du fühlst dich nach den Chats leer oder schuldig

    Ein starkes Warnsignal für Suchtverhalten ist, wenn du nach den Chats ein Gefühl der Leere oder Schuld verspürst. Anstatt dich besser zu fühlen, fühlst du dich emotional ausgelaugt oder sogar schlecht über dich selbst. Dieser emotionale Absturz nach dem anfänglichen Hochgefühl ist typisch für Suchtverhalten – der kurzfristige Kick wird von negativen Gefühlen überschattet.

    Du willst immer mehr

    Vielleicht war der letzte Chat aufregend und heiß, aber das reicht nicht mehr aus. Du willst immer mehr – mehr neue Chats, aufregendere Fotos, intensivere Videos. Du merkst, dass du ständig auf der Suche nach dem nächsten Kick bist. Die Chats werden riskanter, du überschreitest Grenzen, und manchmal spielst du vielleicht sogar mit rechtlichen Grauzonen. Der Reiz muss immer größer werden, damit du das gleiche Hochgefühl bekommst. Du verbringst mehr Zeit in den Chats und gehst immer weiter, um das zu erreichen.

    Dieses Verhalten ist ein klares Alarmsignal, das zeigt, dass du die Kontrolle verlierst. Es wird immer schwieriger, den Chat zu beenden oder dich zurückzuhalten, was auf ein ernstes Problem hindeutet.

    Wenn du dich in einem oder mehreren dieser Punkte wiedererkennst, könnte es an der Zeit sein, etwas zu ändern. Im nächsten Abschnitt kümmern wir uns darum, wie du die Sucht überwinden kannst und welche praktischen Tipps dir dabei helfen, den Kreislauf zu durchbrechen.

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    Erste Schritte zur Überwindung

    Wie kann ich damit aufhören versaute Nachrichten zu versenden?

    Wenn du bereit bist, deine Sexchat-Sucht zu bekämpfen, dann bist du schon einen wichtigen Schritt weiter. Der Anfang mag schwer erscheinen, aber wir empfehlen dir, langsam vorzugehen und die Kontrolle Stück für Stück zurückzuerlangen.

    Es geht nicht darum, sofort perfekt zu sein, sondern kontinuierlich Fortschritte zu machen. Hier findest du einige praktische Tipps, die dir helfen können, den ersten Schritt in Richtung Freiheit zu machen.

    Falls du dich noch intensiver mit dem Thema auseinandersetzen möchtest, kannst du auch unsere umfangreiche Anleitung nutzen, die speziell dafür entwickelt wurde, um dir Schritt für Schritt auf deinem Weg heraus aus der Sucht zu helfen. Sie enthält 22 bewährte Tipps, die du sofort anwenden kannst, um die Kontrolle zurückzugewinnen.

    Praktische Tipps, um die Sucht zu stoppen

    Aufhören sexuelle Nachrichten zu senden? Die besten Tipps...

    1. Lösche Apps und Websites, die dich triggern

    Oft ist der erste und einfachste Schritt, alles zu eliminieren, was dich verführt. Das bedeutet, dass du Apps und Websites, die mit Sexchats in Verbindung stehen, von deinem Handy und Computer löschst. Wenn der Zugang schwerer ist, fällt es dir auch leichter, die Finger davon zu lassen. Mach es dir nicht zu einfach, „nur mal kurz“ reinzuschauen.

    2. Denke daran, dass du beobachtet wirst

    Stell dir vor, dass andere Menschen sehen könnten, was du tust. Diese Vorstellung allein kann oft helfen, das Verlangen zu unterdrücken. Du würdest es wahrscheinlich vermeiden, wenn du wüsstest, dass jemand über die Schulter guckt, oder? Nutze diesen Gedanken, um dich von dem nächsten Chat fernzuhalten.

    3. Erkenne die Sinnlosigkeit deiner Handlungen

    Sexchats mögen im Moment verlockend wirken, aber sie führen zu nichts Greifbarem. Sie geben dir kein echtes Gefühl von Verbindung oder Erfüllung. Wenn du merkst, dass das, wonach du suchst, eigentlich unerreichbar ist, verliert das Ganze an Reiz. Frage dich: Was bringt mir das wirklich?

    4. Gib deinen tiefen Instinkten nicht nach

    Sexchats sprechen oft unsere primitivsten Instinkte an – den Wunsch nach Anerkennung und schnellen Befriedigungen. Aber genau diese Instinkte können dich kurzfristig glücklich, aber langfristig unglücklich machen. Denke daran, dass du mehr bist als deine Triebe, und versuche, dich auf Dinge zu konzentrieren, die dir nachhaltig Freude bereiten.

    Langfristige Strategien

    Sobald du die ersten Schritte gemacht hast, ist es wichtig, langfristig dranzubleiben. Du möchtest nicht nur kurzfristig aufhören, sondern dauerhaft ein erfülltes Leben ohne Sexchats führen

    1. Kleine Schritte zählen

    Erwarte nicht, dass du von heute auf morgen die Kontrolle zurückgewinnst. Setze dir kleine Ziele, die du nach und nach erreichst. Vielleicht reduzierst du die Zeit in den Chats schrittweise, bis sie komplett aus deinem Alltag verschwinden. Jeder kleine Erfolg ist ein großer Schritt in die richtige Richtung.

    2. Rückfall als Chance sehen

    Es kann passieren, dass du in alte Muster zurückfällst, aber das bedeutet nicht, dass alles verloren ist. Nutze Rückfälle als Chance, um zu verstehen, was dich getriggert hat, und lerne daraus. Vergebung dir selbst gegenüber ist der Schlüssel, um nicht aufzugeben und weiterzumachen.

    3. Finde Alternativen zur Befriedigung

    Versuche, neue Wege zu finden, um die Leere zu füllen, die die Sexchats hinterlassen haben. Das könnte ein neues Hobby sein, das du ausprobierst, oder mehr Zeit mit Freunden und Familie. Echte menschliche Verbindungen sind langfristig viel erfüllender als virtuelle Chats. Die neuen Hobbys sollten VIEL ZEIT aber auch Befriedigung einnehmen.

    Mit unserer Anleitung bekommst du noch mehr umfassende Hilfestellungen, um langfristig frei von der Sexchat-Sucht zu werden. Die 22 Tipps decken verschiedene Bereiche ab – von kurzfristigen Soforthilfen bis zu langfristigen Verhaltensänderungen, die dir helfen, deine Ziele zu erreichen. Sie ist nicht nur hilfreich für den Anfang, sondern wird dich auch langfristig auf deinem Weg begleiten.

    Zusammenfassung:

    Eine Sexchat-Sucht mag auf den ersten Blick harmlos wirken, kann aber schnell zu einer echten Belastung werden – emotional, mental und sogar in deinen Beziehungen.

    Die Kontrolle zurückzugewinnen beginnt mit der Erkenntnis und dem Verständnis, warum Sexting so verführerisch ist.

    Es ist möglich, aus diesem Kreislauf auszubrechen, indem du unsere genanten Tipps probierst.  Das fängt mit dem Löschen von Trigger-Apps an, geht über bewusste Reflektieren deiner Handlungen und das Schaffen von Alternativen zur Befriedigung.

    Langfristig ist es wichtig, dranzubleiben und Rückfälle als Lernmöglichkeiten zu sehen. Mit kleinen, stetigen Veränderungen kannst du ein Leben führen, das nicht von impulsiven Chats bestimmt wird, sondern von echten, erfüllenden Verbindungen.

    Unsere Anleitung mit 22 hilfreichen Tipps unterstützt dich dabei, diesen Weg konsequent zu gehen und langfristig frei von der Sucht zu bleiben.

    Quellen:

    • What to Do About a Sexting Addiction – verywellmind.com
    • The Mediating Effects of Sexting and Body Self-Esteem –pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
    • Sexting: a potential addiction or an adaptive behavior to – tandfonline.com
    • Online dating is associated with sex addiction and social anxiety – pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
    • Pornosucht Selbsthilfe: Tipps und Tricks gegen Pornosucht von Matthias Wiesmeier – ISBN: 978-3384121820
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    Autor: Matthias Wiesmeier

    Selbständiger Webdesigner, Schriftsteller und Autor seit 2005. Themenschwerpunkte: Sport, Psychologie und Gesundheit.

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